NSP Kongress

Letzte Woche hatten wir die Gelegenheit, beim NSP-Kongress unsere Ansätze zur gemeinwohlorientierten Quartiersentwicklung zu präsentieren.
Auf dem Panel zur Frage ‚Wie werden Quartiere gut gemacht?‘ stand die geplante Einführung des Bauturbos im Zentrum. Aus unserer Sicht ist klar: Die Freiheitsgrade, die wir uns heute durch verkürzte Planungs- und Beteiligungsverfahren nehmen, werden uns in Zukunft einholen. Beschleunigung um den Preis von Qualität führt zu sozialen und städtebaulichen Folgeproblemen, die später mit erheblichem Aufwand korrigiert werden müssen. Quartiersentwicklung darf sich deshalb nicht auf materielle Kennziffern wie Wohnraumproduktion und Aufenthaltsqualität reduzieren! Entscheidend ist die soziale Dimension: solidarische Nachbarschaften entstehen durch Räume, die Begegnung und Teilhabe tatsächlich ermöglichen, sowie durch neue Meta-Strukturen, wie neue Quartiers- und Sozialraumräte, die kontinuierliche Mitgestaltung sichern.

Um das Gemeinwohl in diesem Kontext nicht als abstrakten Wert, sondern als handlungsleitendes Prinzip nutzbar zu machen, haben wir den Gemeinwohl-Würfel entwickelt. Er übersetzt vorhandene Gemeinwohl-Praktiken in ein anwendbares Instrument für Planung und Umsetzung und bietet einen methodischen Ansatz Gemeinwohl auf dern Ebenen der Werte, der Berührungsgruppen und des Gebäudesyklus greifbar und messbar zu machen.

Unsere Erfahrung zeigt: Gemeinwohl-Bauen ist längst keine Nische mehr, sondern kann – und sollte – zum Orientierungsrahmen für alle relevanten Akteure in der Quartiersentwicklung werden!