Bootcamp "Die Kraft aus der Gruppe"

Ihr habt eine Vision, aber sucht noch nach Wegen, effektive Treffen in der Gruppe zu organisieren? Ihr wollt Entscheidungen demokratisch und effektiv treffen? Ihr wollt wissen, wie ihr als Gruppe in (Selbst-)Verantwortung geht, um agil und konstruktiv zusammenzuarbeiten?

Unser Wochenend-Bootcamp in Weimar bringt euch in diesen Fragen ein ganzes Stück weiter. Das Bootcamp ist ein Weiterbildungsangebot vor allem für Initiativen in Gründung, aber auch gründungswillige Einzelpersonen sind willkommen. Ob Wohnprojekt, Kulturprojekt, Dorfladen oder Musikscheune, die Organisation der Gruppenprozesse ist die Basis für uns alle!

Knüpft außerdem neue Kontakte zu Gleichgesinnten und holt euch beim Hausbesuch bei lokalen Mitstreiter*innen weitere Inspiration.

Kommt nach Weimar und nehmt die Energie mit, die euer Projekt braucht!

📍 Workshop zu Gruppenaufbau, Entscheidungsfindung und Soziokratie
📍 Zeit für individuelle Gespräche mit Expert*innen vor Ort
📍 Hausbesuche bei erfolgreichen Pilotprojekten aus Weimar

📍 Fr. 13.06. ab 17 Uhr bis So. 15.06.2025 15:30 Uhr

Facts:

📍 Das Bootcamp ist dank unserer Förderung kostenlos! Die Unterkunft muss in Eigenregie orgenisiert werden, wir geben euch aber gerne Empfehlungen.
📍 Verpflegung wird angeboten (außer Frühstück)
📍 Zertifikat über Teilnahme
📍 Zielgruppe: Initiativen in Gründung, gründungswillige Einzelpersonen
📍 Trainer*innen: das Team der Stadtverwicklung, Arne Bollinger



Workshop

Im Workshop geht es um das Erlernen partizipativer Moderationsformate der kollektiven Führung, um die (Selbst-)Verantwortung zu stärken und eine Lernkultur zu etablieren, die zu immer mehr Gleichstellung und immer effektiveren Strukturen und Lösungen führt.

Inhalte:

- Effektive Meetings durch neue Formate, Rollenverteilung und verstärkte Vorbereitung
- Verschiedene Moderationsformate
- Effektive Entscheidungsfindung auf Augenhöhe mit soziokratischem Konsent
- Rollenbesetzung durch Wahlen nach Argument, nicht nach Mehrheit
- Strukturen und Zusammenarbeit agil verbessern durch Entwicklungsgespräche, Reviews und Retrospektiven
- Effektive dezentrale teamübergreifende Entscheidungsstrukturen

Arne Bollinger (Soziokratie 3.0 Trainer / Agile Coach)

Seit 2008 ist Arne in vielen selbstorganisierten Gruppen und Gemeinschaften aktiv. Mittlerweile hat er schon über 80 Gemeinschaften besucht und auch einige davon beraten. Er wollte im Selbststudium lernen, wie Gemeinschaft funktioniert. Er hat dabei viele Erfahrungen, Tipps und Methoden eingesammelt, die er gerne weitergibt. Er berät Teams und Gemeinschaften in den Themen Selbstorganisation mit Gemeinschaftsbildung, Permakultur, Schenkökonomie und Soziokratie.
Arne hat Soziokratie bei James Priest kennen gelernt, bevor dieser mit Bernhard Bockelbrink die Soziokratie 3.0 ins Leben gerufen hatte. In vielen Soziokratie-Workshops, sowohl als Teilnehmer als auch Dozent, konnte er sein Wissen vertiefen und durch Feedbacks lernen noch bessere Workshops zu geben.

Arne hat vier Jahre in verschiedenen Funktionen und Abteilungen für die Sinnwerkstatt Medienagentur gearbeitet und ausschließlich öko-soziale Kund*innen mit Kampagnen, Webseiten, Filmen und Beratung glücklich gemacht. Als Frontend Developer in der IT Abteilung hat er auch Kanban und Scrum als agile Projektmanagement Methoden kennen gelernt. Mit der Sinnwerstatt war er auch bei der Gründung eines öko-sozialen Coworking-Spaces im Herzen Berlins involviert und wurde von der Mietergemeinschaft dafür bezahlt, dort Soziokratie einzuführen.

Er ist zertifizierter Scrum Master und hat eine Fortbildung zum gehirngerechten Lehren und Lernen nach Vera Birkenbihl gemacht. Außerdem ist von der IHK als Ausbilder nach AEVO zertifiziert.

Außer als Trainer und Coach arbeitet Arne auch selbstständig als Designer & Web Programmierer, Musik Produzent & Sounddesigner, studierter Musiktherapeut und Musiker.



Exkursionen

Alte Feuerwache Weimar e.V.

Im gemeinschaftlichen Quartiersprojekt „Alte Feuerwache Weimar“ hat sich eine engagierte Projektgruppe zusammengetan, um eine historische Feuerwache in Weimar in ein lebendiges Wohn- und Gemeinschaftsprojekt umzuwandeln. Seit 2019 saniert die Gruppe das Areal und bis zum Jahresende entsteht hier ein vielfältiges Quartier, das Generationen verbindet und Raum für gemeinschaftliches Leben schafft.

Im größten Mietshäuser-Syndikatsprojekt Thüringens wohnen alle zur Miete und beteiligen sich in verschiedenen AGs in allen Bereichen des Projektes. Seit Sommer 2024 lebt bereits ein Teil der Familien, Wohngemeinschaften und älteren Menschen in mehreren Generationen unter dem Dach der Feuerwache. In diesem Jahr folgt der Bezug weitere Wohnungen und erste Gewerbebetriebe nehmen ihre Produktion auf und schaffen neue Angebote im Quartier.

Bild: Felix Raue

Die Initialzündung für die Gründung der Gruppe kam aus der unschönen Erfahrung einer Entmietung und dem wachsenden Verwertungsdruck des Weimarer Immobilienmarktes. Schwindende Räume für ein gemeinsames Zusammenleben haben die Kraft entfacht, sich auch auf einen anstrengenden Weg zu begeben. Durch die enge Zusammenarbeit in der Gruppe gibt es viel persönliches Wachstum und eine hohe Sensibilität. Die Unterschiedlichkeit der einzelnen Menschen bereichert das Zusammenleben auf vielen verschiedenen Ebenen. Neben gemeinsamen Baueinsätzen sind auch kleine und große Feste immer ein guter Anlass zusammenzukommen und die Gemeinschaft zu genießen. 

Bild: Andreas Bauermeister

Wohnprojekt Ro70 eG

Foto: Ro70

In der Genossenschaft „Wohnprojekt Ro70 eG“ haben sich engagierte Menschen zusammengefunden, um ein ehemaliges Krankenhaus in Weimar in das größtes generationenübergreifendes Wohnprojekt in Thüringen zu verwandeln. Seit 2020 leben rund 200 Menschen in einer lebendigen Nachbarschaft zusammen. Zu ihrem Wohnprojekt finden Menschen, die neue Arten des Zusammenlebens und Wohnens praktizieren möchten, abseits vom eher anonymen Wohnen im Mietverhältnis und Eigentum. Der Wunsch nach Austausch, Kommunikation und gemeinsamem Tun ist dabei ausschlaggebend, aber auch das Interesse an der Mitgestaltung des Ortes, an dem man leben möchte. Grundstück und Häuser sind genossenschaftliches Eigentum und damit dem renditeorientierten Immobilienmarkt dauerhaft entzogen.

Foto: Ro70

Die Gruppe beschreibt sich gern augenzwinkernd als "Dorf in der Stadt". Und wie es im Dorf eben so ist, da gibt es gemeinsames Anpacken, fröhliche Feste, viele Vereine, gegenseitige Hilfe und Austausch. Aber eben auch Tratsch und Ärger, Debatten und Streit und es "menschelt" immer wieder mal. Aus Ersterem ziehen wir das Gefühl, zusammen stark zu sein und alles schaffen zu können. Das Zweite könnte man umschreiben mit "Reibung erzeugt Wärme" und die ist - wenn der Knoten sich gelöst hat - im besten Fall pure Energie.



Anmeldung

📍 Die Teilnahme ist für euch kostenfrei, da das Projekt gefördert wird!
📍 Verpflegungspauschale für Mahlzeiten: 40€ pro Person
📍 Sollte deine Teilnahme an Kinderbetreuungsproblemen oder einer Finanzierung der Unterkunft scheitern, scheib uns doch eine Nachricht.

Bitte schaut vor der Anmeldung in unseren Mitmach-Kodex mit-mach-kodex.pdf